Die Projektgruppe Eltern-Kind-Entfremdung/Kontaktabbruch hat ihren Ursprung im „Väteraufbruch für Kinder e.V.“, einem gemeinnützigen Verein, der sich seit Jahrzehnten für eine gemeinsame, paritätische Elternschaft nach Trennung und Scheidung einsetzt.
Sie besteht aus Fachleuten, die sich mit dem Phänomen der Eltern-Kind-Entfremdung und des Kontaktabbruchs sowie der Wiederanbahnung von Kontakten betroffener Trennungskinder befassen sowie aus von Entfremdung betroffenen Elternteilen.
Die Projektgruppe befasst sich mit der Familiendynamik des Phänomens der Eltern-Kind-Entfremdung und des Kontaktabbruchs eines Elternteils/beider Eltern zum Kind. Sie sucht nach Ursachen und Verläufen und setzt sich mit der Befindlichkeit der Betroffenen und Beteiligten auseinander. Nicht zuletzt geht es ihr um die Vermeidung durch geeignete (frühe) Interventionen im Rahmen eines wirksamen Kinderschutzes.
Ziel der Eltern-Kind-Projektgruppe ist die Aufklärung über diese besondere Form der Gewalt und das Aufzeigen von Interventionsmöglichkeiten für alle Professionen, die mit Trennung und Scheidung befasst sind sowie Informieren über mögliche valide Therapieformen.
Allen Kindern beide Eltern wird Kindern durch die UN-Kinderrechtskonvention im Artikel 7 zugesichert. Dieses Recht der Kinder ist das Leitbild der Projektgruppe. Auch nach Trennung und Scheidung sollen Kinder mit ausreichender Betreuung und im guten Kontakt mit beiden Eltern aufwachsen können. Hierzu sind die gesellschaftlichen und rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen.
Da nicht alle Eltern dazu in der Lage sind von Anfang an und nach Trennung die Betreuung ihrer Kinder zu deren Wohl zu gewährleisten, kann es zum Kontaktabbruch und zur Entfremdung des Kindes von einem Elternteil kommen. Eltern benötigen in diesen Fällen Informationen, Beratung und Unterstützung, um zum Wohl ihres Kindes für dieses sorgen zu können.
In Deutschland haben 17% der Kinder keinen und 25% der Trennungskinder nur selten Kontakt zum getrenntlebenden Elternteil. Dabei fehlt meist der Kontakt auch zu Großeltern, Onkel, Tanten und dem erweiterten Familiensystem. Die betroffenen Kinder sind somit von der Hälfte ihrer Herkunftsfamilie und damit ihrer Familiengeschichte abgeschnitten. Dies hat Auswirkungen auf ihr gesamtes Leben, auf ihre Zukunft und oft auch auf die nächste heranwachsende Generation.
Die Projektgruppe arbeitet mit Partner/innen zusammen, weiteren Vereinen, Organisationen und Instituten, die sich mit der Problematik der Eltern-Kind-Entfremdung beschäftigen und die sich dem Motto „Allen Kindern beide Eltern“ verpflichtet fühlen und ihre Arbeit danach ausrichten.