Stimmen ehemals entfremdeter Kinder

"Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer, Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten."

- Elie Wiesel, rumänisch-US-amerikanischer Schriftsteller, Holocaustüberlebender, Träger des Friedensnobelpreises -

“Ich dachte, sie würden mir helfen, aber sie fragten nur was ich wollte, und benahmen sich dann, als ob meine Mutter ein Monster wäre. Ich konnte nicht verstehen, warum sie nicht sehen konnten, dass ich in einer Situation war, in der ich nichts anderes sagen konnte als das, was mein Vater wollte. Sie waren Erwachsene, sie hatten die Macht, mir zu helfen, obwohl ich sagte, dass ich meine Mama nicht sehen wollte, Ich hoffte verzweifelt, dass jemand das Problem erkennen würde. Und sie sahen es nicht. Ich erinnere mich noch, wie diese Frau mir sagte, sie würde mich vor meiner Mutter beschützen, wodurch ich mich fühlte, als sei ich selbst ein Monster. Ich fühle mich immer noch wie ein Monster. Ich weiß nicht, wie sie mich auf diese Weise verrotten lassen konnten.“

Karen Woodall, Blogeintrag vom 14.10.2018, https://karenwoodall.blog/

 

 

“Wenn ich all diese Lügen über meine Mama erzählte, war es, als ob ein Teil von mir mich dabei beobachtete und absolut entsetzt darüber war, dass mir das so leichtfiel, und ein anderer Teil von mir gab mir die absolute Erlaubnis, dies zu tun, und stachelte mich irgendwie an, indem er mich an all die schlechten Dinge erinnerte, die sie mir jemals angetan hatte. Wie z.B. mich zurechtzuweisen, weil ich mich geschminkt hatte, oder mich um 22:00 ins Bett zu schicken, anstatt mich lange aufbleiben zu lassen – und diese Dinge schienen für mich einen Sinn zu ergeben, sie gaben mir die Erlaubnis, abscheulich zu ihr zu sein, obwohl sie mir jetzt lächerlich vorkommen.“

Karen Woodall, Blogeintrag vom 21.08.2018, https://karenwoodall.blog/

 

 

 

Vergiss, dass es Dein Vater ist - Ehemals entfremdete Kinder im Gespräch

Autoren: Elisabeth Schmidt und Allard Mees
ISBN: 3-8334-5202-1
zum Inhalt (Klappentext):
Vier Trennungskinder im Alter von 15, 20, 28 und 34 Jahren berichten im Gespräch, wie sie die Trennung ihrer Eltern und den Verlust ihres Vaters erlebt haben. Sie schildern ihre Erfahrungen mit Jugendämtern und in Gerichtsverfahren, und sie berichten von der Wiederbegegnung mit ihrem Vater.
Der Konflikt sich trennender Eltern und seine Auswirkungen auf die innerer und äußere Entwicklung der betroffenen Kinder werden so ausschließlich aus der Perspektive dieser Kinder gezeigt. Ihre Berichte bestätigen einmal mehr: Kinder brauchen beide Eltern, unabhängig davon, ob diese ein Paar bleiben oder nicht.